Blattkritik
Zur Jubiläumsausgabe der Presse am Sonntag: Warum kann sie nicht jedes Wochenende so sein?
Watchdog
Die Krise als Chance ist ein gut ausgelutschtes Klischee. Was den Einfluss von Corona auf die Medien betrifft, stimmt es allerdings, zumindest ein bisschen. In den vergangenen Monaten zeigte sich zwar, dass zahlreiche Unternehmen Anzeigenausfälle verzeichneten und Kurzarbeit anmeldeten. Gleichzeitig aber war das Interesse enorm hoch. Eine Umfrage des Gallup-Instituts Mitte März zeigte etwa, dass mehr als die Hälfte der Befragten über zwei Stunden Nachrichten am Tag konsumierten. Besonders beliebt war das Fernsehen.
Der Medienbildungsverein Digitaler Kompass hat nun bei rund 300 Jugendlichen im Alter von elf bis 20 Jahren nachgefragt, wie sie sich in der Corona-Zeit informierten. Auch hier zeigte sich: Das Fernsehen, das sonst bei jüngeren Zielgruppen vor allem im Vergleich zu sozialen Medien an Beliebtheit eher einbüßt, war für 61,5 Prozent die wichtigste Nachrichtenquelle. Zahlreiche heimische Medien, darunter auch der ORF, starteten eigene Rubriken und Programme speziell für Kinder und Jugendliche. Die Umfrageergebnisse deuten darauf hin, dass es hier neue Zielgruppen "abzuholen" gibt.
Das bedeutendste soziale Medium ist übrigens Instagram. Ein Viertel der Befragten nutzte es, um sich über Corona-relevante Nachrichten zu informieren. AG