Wie der Klimawandel Österreich verändert
Sintflutartiger Regen, zunehmende Hitzetage, neue Weinsorten - Marcus Wadsaks Erklärbuch bringt ein großes Thema nahe
Die Idee von Europa als Zusammenschluss von Nationalstaaten sei so schön wie grundfalsch, sagt der amerikanische Historiker Timothy Snyder. Nicht im Nationalstaat liege die Geburtsstunde des europäischen Projekts, sondern in der Logik von Macht. Und im Machtverlust. Im Niedergang begriffen und angesichts der Unmöglichkeit, den Imperialismus fortzusetzen, hätten sich die ehemaligen europäischen Großreiche für die Integration und gegen den eigenen Bedeutungsverlust entschieden. Frankreich, Großbritannien, die vergessenen Kolonialreiche der Niederlande und Spaniens, ja sogar Österreich als Erbe der Habsburger haben demnach ihren schwindenden Einfluss auf eine europäische Ebene übersetzt, gesichert und sogar erweitert. Nun liege es an Europa, die eigenen Mythen wegzuräumen und Verantwortung zu übernehmen, fordert Snyder. Fakten statt Verklärung. Der Falter hat ihn telefonisch in seinem Haus in New Haven, Connecticut, erreicht.
Falter: Europa als Wertegemeinschaft von Nationalstaaten,