Im Auftrag seines Herrn
In Polen bleibt Andrzej Duda Präsident und zementiert die Macht der Kaczyński-PiS ein. Wie wird die EU dagegenhalten?
In Polen hat mit Andrzej Duda der Kandidat der regierenden nationalkonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) die Präsidentschaftswahlen gewonnen. Jetzt hat der eigentliche Macher in Polen, Jarosław Kaczyński, einen Sieger. Und die EU ein handfestes Problem. Die Hoffnungen, dem autoritären Kurs der PiS Hindernisse in den Weg stellen zu können, sind perdu.
Der Herausforderer und amtierende Warschauer Bürgermeister Rafał Trzaskowski, firm in fünf Fremdsprachen, 48-Jahre jung und unterstützt von der liberal-konservativen Bürgerplattform PO, konnte zwar das urbane, weltoffene Polen für sich gewinnen. Duda, obwohl im selben Jahr geboren, wirkt alt gegen ihn. Seine politische Kontur beschränkt sich auf Loyalität gegenüber dem politischen Ziehvater Kaczyński. Im Osten Polens und in den ländlichen Gebieten kommt der religiös-reaktionäre Weg an. Dort haben sich ganze Woiwodschaften zu "LGBT-freien" Zonen erklärt. 2019 verbrannten Gottesdienstteilnehmer im polnischen Pruchnik