Ausland Die Welt-Kolumne
Streit im Assad-Clan? Krieg, Krise und Hunger in Syrien
Die Pandemie hat den syrischen Bürgerkrieg in den Hintergrund gedrängt. Im Land selbst verändern sich die militärischen Fronten nur wenig, das Regime Bashar al-Assads hat den Krieg gewonnen. Seit gut drei Monaten finden am Boden keine großen Schlachten mehr statt, konstatiert der Sondergesandte der Vereinten Nationen Geir O. Pedersen. Die UNO prangert Luftangriffe auf Schulen, Märkte und andere zivile Ziele in der letzten Rebellenhochburg Idlib im Nordwesten des Landes an. Aber der befürchtete Generalangriff ist ausgeblieben. Möglicherweise haben sich Russland und die Türkei, die Schutzmächte der Kontrahenten, im Hintergrund auf einen Waffenstillstand verständigt.
Auf neun Jahre militärischer Auseinandersetzungen folgt in Syrien eine Wirtschaftskrise, deren Auswirkungen für die Zivilbevölkerung dramatisch sind: In weiten Teilen des Landes ist die Versorgung mit Nahrungsmitteln und Medikamenten zusammengebrochen. Das World Food Programme der Vereinten Nationen warnt, dass Hunger