Seinesgleichen geschieht Der Kommentar des Herausgebers
Unfrisierte Gedanken zur neuen Intoleranz
Warum das unsägliche ,C'-Wort jetzt auf Sommerpause gehen sollte", las ich in der Presse. Reflexgetaktet, wie ich bin, dachte ich, es könne sich nur um Cancel Culture handeln, das Modewort der Sekunde. "Seit Monaten wird Alarmismus betrieben. Dabei wäre es höchste Zeit, dass in der Berichterstattung der Medien wieder das rechte Maß einkehrt." Es dauerte, bis ich kapierte, dass von Covid-19 die Rede war.
Man kann natürlich alles erledigen, indem man das Publikum auffordert, den Kopf in den Sand zu stecken. Keine unserer Seuchen wird uns deswegen verlassen, auch wenn unser Planet verspricht, demnächst deutlich sandiger zu werden, also den Köpfen ausreichend Platz zu bieten.
Dass wir ein Problem mit unserer öffentlichen Rede haben, kann aber niemandem mehr entgehen. Der Aufruf amerikanischer und anderer Intellektueller war direkt inspiriert von den Vorkommnissen nach der öffentlichen Ermordung des George Floyd, wo der Protest in den Exzess überging; er richtete sich gegen eine Kultur