Wenn's juckt, wird die Welt erklärt

Die Kabarettistin und Autorin Lisa Eckhart provoziert und polarisiert. Ihr Roman "Omama" sorgte schon im Vorfeld für einen Skandal. Literarisch ist er weniger aufregend

REZENSION: SEBASTIAN FASTHUBER
FEUILLETON, FALTER 33/20 vom 12.08.2020

Lisa Eckhart wird vorgeworfen, mit ihren Auftritten Antisemitismus und Rassismus zu reproduzieren. Die schlechte Nachricht vorweg: Wer sich diesbezüglich erregen möchte, wird von ihrem ersten Roman "Omama", mit dem sie zum Habourfront-Literaturfestival in Hamburg ein-und dann wieder davon ausgeladen wurde, nicht sonderlich gut bedient. Dieser konzentriert sich bei Reizworten auf Fäkalhumor und sexuelle Anspielungen.

Nachdem im Prolog eine lästige Verstopfung gelöst wird, gibt es in punkto Ausscheiden kein Halten mehr. Eckharts Einfallsreichtum ist beachtlich. Es bleibt nicht bei Gewöhnlichem wie Kot, Stuhl, Fäkalien oder beim Defäkieren, bald ist schon die Rede vom Fallen der "Darmbastion". Und wenn 1945 der Russe vor der Tür steht, fürchtet man nicht nur um das Haus und die hübsche Tochter, sondern auch, es falle dem Besatzer womöglich ein, "ein Krapferl ins Gmundner Porzellan zu setzen".

Brodelt es hinten mal nicht, dann zwickt es die Romanfiguren vorne. Saufbrüder gehen nicht

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  818 Wörter       4 Minuten

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