Unter der Gürtellinie

Während ausländische Medien die Gürtelfrische West feierten, wurde das Projekt in Wien zum Skandal des Wahlkampfsommers. Was bleibt von der Verkehrs-Mutprobe?

RESÜMEE: BIRGIT WITTSTOCK
STADTLEBEN, FALTER 36/20 vom 02.09.2020

Foto: Heribert Corn

Zatlokal, du Oaschloch!", habe einer im Vorbeifahren aus dem Fenster seines Autos gebrüllt, gerade als er, Gerhard Zatlokal, der rote Bezirksvorsteher von Rudolfsheim-Fünfhaus, für einen Wiener Lokalfernsehsender Aufstellung vor dem Pool genommen hatte.

Anlass für die öffentliche Beschimpfung war Zatlokals aktuelles Herzensprojekt: die Gürtelfrische West. Eine 1,5 Hektar große Erholungszone mit Kunstrasen, Liegestühlen, Bühne, ausrangiertem Linienbus und elf mal drei Meter großem Swimmingpool, die die vergangenen drei Wochen auf der Gürtelkreuzung Felberstraße/Stollberggasse schräg gegenüber vom Westbahnhof aufgeschlagen war.

Poolparty statt Schwerverkehr, und das ausgerechnet dort, wo im Jahresdurchschnitt bis zu 76.000 Autos und Motorräder am Tag vorbeidonnern.

Das Ausland applaudierte Wien für das innovative Projekt. Die Gürtelfrische sei "wie eine Schneise, die sich durch die gewohnten Bahnen des Denkens schlägt", sinnierte das Feuilleton der Berliner Zeitung.

Was man

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