Die Wiener Swingstates
Auch in den Wiener Bezirken hat der Wahlkampf begonnen. Wo sich die Bezirksvorstehung ändern könnte - und was das bedeutet
Spatenstich, Schlusssteinlegung und Banddurchschneiden. Das sind die Disziplinen des klassischen Medientriathlons eines Bezirksvorstehers. Es ist nicht immer einfach für einen Lokalpolitiker, sich öffentlichkeitswirksam in Szene zu setzen, auch wenn das Repertoire zuletzt um die Trendsportart Bäumepflanzen erweitert wurde.
Noch schwieriger ist es für die Herausforderer des Bezirksvorstehers, Themen zu setzen. Und zumindest in acht Bezirken gibt es eine realistische Chance, dass es zu einem Wechsel an der Spitze kommt. Das liegt zumeist nicht an einem Wettstreit der Persönlichkeiten oder Ideen, sondern an der politischen Großwetterlage. Die Freiheitlichen werden ihr starkes Ergebnis von 2015 nach der Ibiza-Affäre nicht wiederholen können, was sie in Simmering ihren einzigen Bezirksvorsteher, Paul Stadler, kosten könnte - zugunsten der SPÖ. Anderswo wird möglicherweise die ÖVP von den Stimmen enttäuschter Freiheitlicher profitieren.