DER PARTEIHACKLER
Vom Fabriksarbeiterkind zum Bürgermeister: Michael Ludwigs Karriere folgt dem sozialdemokratischen Lebenstraum. Aber welche Visionen hat er für die Stadt?
Es gibt diesen Tag im Leben eines Menschen, an dem sich ein biografischer Kreis schließt. An dem man spürt, woher man kommt und warum man jetzt hier ist und was das alles mit einem selbst, mehr aber noch mit den Umständen, unter denen man geboren und aufgewachsen ist, zu tun hat. Für Michael Ludwig war Montag, der 18. November 2019 so ein Tag.
Da stand er im prunkvollen Festsaal der Industriellenvereinigung am Wiener Schwarzenbergplatz auf der Bühne, umgeben von viel Marmor, Gold und Blumenschmuck, Seite an Seite mit dem frischgewählten Wiener Präsidenten der Vereinigung, dem Industriellen Christian Pochtler, Chef des iSi-Konzerns. Es ging an diesem Abend um die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Wien, ein Standortabkommen zwischen der Industrie und der Stadt wurde gefeiert, Hände wurden geschüttelt, Gläser klirrten. Es war ein Tag der Genugtuung.
Die Wiener Ludwig und Pochtler kennen sich schon lange, aber nicht so, wie man sich in den Kreisen Pochtlers vielleicht kennt, weil die