Zeit am Schirm

TV-Kolumne

BARBARA TÓTH
Medien, FALTER 40/20 vom 30.09.2020

Wenn die Kraken-Lady doch einen Namen hätte! Nachdem man ihr fast eineinhalb Stunden bei ihrem Überlebenskampf unter Wasser zugeschaut hat, fühlt man sich ihr schon sehr nahe. Der südafrikanische Dokumentarfilmer und Freitaucher Craig Foster lässt sich für die neue Netflix-Doku "Mein Lehrer, der Krake" (eigentlich müsste es heißen "die Krake") ein Jahr lang dabei begleiten, wie er täglich ins Meer geht, um ein Kraken-Weibchen zu besuchen.

Kraken sind hochintelligent, sie lernen in ihrer rund einjährigen Lebenszeit nicht nur zu jagen, sich zu tarnen und zu verstecken, sie spielen auch mit Fischen und sind vor allem sehr, sehr neugierig. Craig gelingt es, das Kraken-Weibchen zu "zähmen", es reitet auf seinem Arm, es schmiegt sich an seinen nackten Oberkörper (er taucht ohne Neopren-Anzug), es schwimmt ihm im Wasser nach. Craig erzählt dazwischen auch von seiner Lebenskrise. Offenbar braucht jede Netflix-Doku gerade diesen melodramatischen Twist-Plot; geschenkt, die Unterwasser-Aufnahmen sind einfach wunderschön.

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