NOTRUF AUS DEM SPITAL
Wenn die Zahl der Corona-Neuinfektionen nicht rasch sinkt, droht auf den Intensivstationen bald der Kollaps
Foto: Markus Spiske | Unsplash
Derzeit steckt Barbara Prainsack mitten in Tiefeninterviews für die Corona-Studie der Universität Wien. Sie erforscht, wie die Pandemie die Gesellschaft verändert. Ein Thema kommt bei den Gesprächen immer öfter auf: die Idee eines Grundeinkommens für alle Menschen.
Falter: Frau Professorin Prainsack, wie kommen Sie als Gesundheitspolitik-Expertin zum Thema bedingungsloses Grundeinkommen?
Barbara Prainsack: Durch Zufall. Die European Group on Ethics der Europäischen Kommission, in der ich Mitglied bin, wurde 2017 vom damaligen Forschungskommissar Carlos Moedas gebeten, ein Strategiepapier zur Zukunft der Arbeit zu schreiben. Ich wurde damals als rapporteur für diese Stellungnahme bestimmt und habe mich zwei Jahre in das Thema verbissen. Und natürlich ging es da auch ganz prominent um die Frage, ob wir ein bedingungsloses Grundeinkommen als Lösung empfehlen wollen - was wir dann am Ende nicht getan haben, weil es zu dem Punkt viele unterschiedliche Meinungen gab.
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