Im Maschinenraum der Pandemie

Immer öfter fallen Krisenmanagement-Entscheidungen einsam und im kleinsten Kreis im Kanzleramt. Wer berät dort Sebastian Kurz?

Barbara Tóth
POLITIK, FALTER 48/20 vom 24.11.2020

Foto: Arno Melicharek

Wenn dir nicht gefällt, worüber gesprochen wird, ändere das Thema. Es war ein Marketing-Klassiker, den Kanzler Sebastian Kurz Sonntag vor einer Woche in der ORF-„Pressestunde“ einsetzte. Rechtzeitig zum zweiten Lockdown verkündete er, dass er dem Volk mit Antigen-Massentests nach slowakischem Vorbild „ein möglichst sicheres Weihnachtsfest“ ermöglichen wolle.

Die Überraschung gelang. Kurz machte Schlagzeilen, der Kanzler stand als Macher da. Dass es Österreich so schlecht geht wie noch nie in der Pandemiekrise, dass die Infektionszahlen Weltspitze sind, dass Massentests als Einmal-Intervention wenig Sinn machen, dass die Logistik der Aktion im Detail weder mit den Ländern noch mit dem Bundesheer und schon gar nicht mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober abgestimmt worden war – geschenkt.

Alle arbeiteten sich am Massentest-Thema ab und verdrängten die Fragen nach den massiven Versäumnissen im Krisenmanagement seit Ende des ersten Lockdown Mitte Mai.

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  2773 Wörter       14 Minuten

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