" DIE HIPPIES HABEN DEM UTOPISMUS DER TECHINDUSTRIE VORGEARBEITET"
Der deutsch-amerikanische Germanist Adrian Daub über die Mythen des Silicon Valley und die Trump- Opposition der Universität Stanford
Seit März 2020 harrt der Germanist Adrian Daub in seinem Haus in San Francisco aus. Er war nur zweimal auf der Universität, um seine Post abzuholen. Angesichts hunderttausender Toter und noch immer immens hoher Infektionszahlen bleibt die Universität Stanford bei den strikten Corona-Maßnahmen.
Mit "Was das Valley denken nennt" schrieb der 40-Jährige ein Buch über Silicon Valley, das in der Bay von San Francisco unmittelbar an das Universitätsgelände angrenzt. Hier entstand seit den 1980er-Jahren das globale Zentrum der Techindustrie. Die wichtigsten Unternehmen der Welt, Apple, Tesla oder eBay, haben in Silicon Valley ihre Zentralen.
Daub zeichnet den intellektuellen Horizont der berühmten Unternehmensgründer nach, die zu Stanford ein gespaltenes Verhältnis haben. Viele von ihnen haben hier studiert, prahlen aber damit, das Studium abgebrochen zu haben, um in der Garage ihre Startup-Träume zu verwirklichen. Tesla-und Paypal-Gründer Elon Musk etwa hielt es gerade einmal zwei Tage