Kneipe, Kunst und Kackwurst: Der Anti-Artist Viktor Rogy
Na, gehst jetzt malen?", spottete der Künstler Viktor Rogy (1924-2004), wenn er seine Kollegin Maria Lassnig ins Atelier gehen sah. Lassnig hatte in Klagenfurt eine Villa geerbt und vermietete ein Nebengebäude an Rogy, der hier bis zu seinem Tod 2004 lebte. Die Malerin ärgerte sich über den Untermieter, denn sie hörte aus seinen Worten den Spott über die seit den 1960er-Jahren als uncool geltende Arbeit mit Pinsel und Leinwand heraus.
Der Publizist Wolfgang Koch stellt in einer stilistisch anspruchsvollen Biografie einen Künstler vor, der -ähnlich wie Padhi Frieberger - wenige Werke und viele Anekdoten hinterließ. Koch lernte Rogy 1977 kennen, als jener bereits den Ruf eines Totalverweigerers hatte. Sein Vater, ein sozialistischer Eisenbahner, starb in einem Nazi-Gefängnis. Der Sohn überlebte den Kriegsdienst durch die Simulation von Krankheiten. Nach 1945 schlug er sich als Stuckateur durch. In den Betreibern der Klagenfurter Galerie Hildebrand und im befreundeten Maler Hans