„FRIEDEN? WIR SIND IM KRIEG!"
Reichswappen, Räuchersalbei, Rosenkranz. Dazwischen erstaunlich viele Normalos: wer wirklich bei der Corona-Demo aufmarschierte
Es wäre so einfach, die Corona-Querdenker als Wimmelbild der bizarrsten Deix-Figuren zu erklären.
Der Neonazi Gottfried Küssel, von Kameraden flankiert, im Gleichschritt mit einer Frau im Hippiefleck, die für den Frieden trommelt. Eine Familie hält Marienfiguren und betet: Gegrüßet seist du, eine selig lächelnde Frau hält eine Fahne des QAnon-Kults, dem zufolge Eliten das Blut gefolterter Kinder als Verjüngungskur trinken.
Eine junge Salzburgerin verbrennt Salbei, um die Eventenergie zu reinigen, ein junger FPÖ-Wähler trinkt Dosenbier, um auf Touren zu kommen.
Österreichflaggen wehen im selben Wind wie Che Guevara, sogar Hooligans beider Wiener Vereine haben in der stadionfreien Zeit einen Anlass für gemeinsame Erinnerungen gefunden.
Die Wiener Polizei konnte nichts davon verhindern, obwohl sie die sonntägliche Großkundgebung "Für die Freiheit" wegen epidemiologischer und verfassungsrechtlicher Bedenken untersagt hatte.