Wir brauchen nicht weniger Staat, sondern mehr
Mariana Mazzucatos Aufruf zu einer "Mission Economy" trifft in Zeiten der Pandemie auf offene Ohren in den Staatskanzleien
Christina Jilek im U-Ausschuss | Foto: Florian Klenk
I. Der Abgang
Ende Oktober des vergangenen Jahres hatte Christina Jilek, 40, endgültig genug. Die damals wohl wichtigste Korruptionsstaatsanwältin des Landes warf ihren Job als Ibiza-Ermittlerin hin, seit Jänner ist sie Zivilrichterin am Landesgericht ihrer Heimatstadt Graz. Aus und vorbei mit den Dienstreisen nach Wien, wo sie gemeinsam mit drei Kollegen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) die größte Bestechungsaffäre der jüngeren Geschichte, die Causa Ibiza und ihre Nebenfronten, hätte aufklären sollen.
Diesen Mittwoch kommt Jilek noch einmal nach Wien, in den parlamentarischen Untersuchungsausschuss. Sie wird dort Zeugnis ablegen, wie ihre Vorgesetzten die Aufklärung „deutlich erschwert“ und „behindert“ hätten, wie es in einem von ihr mitverfassten Protestschreiben an die Justizministerin Alma Zadić (Grüne) heißt.