"We Live in an Age of Klugscheißers"
Der Wiener US-Songwriter Ian Fisher und sein hübsches neues Album "American Standards"
Eigentlich sollte Ian Fisher dem Falter am 9. November 2016 ja über sein Leben und seine Musik erzählen. Daran war aber nicht zu denken, denn Donald Trump hatte in den Stunden zuvor gerade die Wahl zum US-Präsidenten gewonnen. Halb war dessen 2008 als Student der Politikwissenschaft und Geschichte in Wien gelandeter und hier picken gebliebener Landsmann niedergeschlagen, halb bebte er vor Wut.
Fisher mag zwar ein sanftmütiger Musiker sein, geprägt von Country, Folk und klassischer Liedermacherkunst. Der 32-Jährige ist aber auch ein genauer politischer Beobachter, hin-und hergerissen zwischen Utopie und Dystopie. Vom besseren Leben für alle träumt er und einer Welt, in der Sozialismus kein Schimpfwort, sondern eine Selbstverständlichkeit ist. Gleichzeitig glaubt er, Zeichen eines drohenden neuen Faschismus an den Wänden zu erkennen.
Auch nach dessen Abwahl löst der Twitter-Präsident noch Zorn und Ekel in Fisher aus. "Wir haben vier Jahre im Kampf gegen den Klimawandel verloren,