Der hohe Preis des israelischen Impfwunders
Israel hat im Kampf gegen die Pandemie auf Kriegsmodus geschaltet. Die Israelis geben alle Gesundheitsdaten und den Datenschutz preis. Davon könnte jetzt auch Österreich profitieren

Symbolfoto: DoroT Schenk | Pixabay
Israel im Impfwunder, von der ganzen Welt beneidet: Mehr als 40 Prozent der Gesamtbevölkerung sind bereits gegen Corona geimpft, über 80 Prozent aller über 50. Alles läuft wie geschmiert, die Termine werden im Vier-Minuten-Takt vergeben und präzise eingehalten. Dass Israel, die Start-up-Nation, das Gesundheitswesen vor Jahren digitalisiert hat, zahlt sich jetzt aus. Doch dass Israel Impfweltmeister ist, hat auch seinen Preis: einen problematischen Umgang mit dem Datenschutz.
Israels Premier Benjamin Netanjahu hat dem Impfhersteller Pfizer für zehn Millionen Impfdosen im Gegenzug großzügig alle Daten der geimpften Bevölkerung versprochen. Was in Israel derzeit geschieht, ist also eine Art Feldstudie in Realsituation. Die ganze Welt wird davon profitieren. Und was sagen die Israelis dazu, dass ihre Daten einfach so weitergegeben werden? Nichts. Oder besser: Sie sind überwiegend einverstanden.
Um das zu verstehen, muss man zum Anfang der Pandemie zurückgehen. Vor einem Jahr,