Mit der Glock in den Bandenkrieg
Die Bevölkerung bewaffnen - das ist das erklärte Ziel des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro. Davon profitieren die brasilianischen Milizen. Ihre Waffen kommen aus Österreich

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Der Anblick jener 9-mm-Glock habe ihn wenig überrascht, erzählt der Polizist Leonel Radde von einem Einsatz im vergangenen August. Es war sieben Uhr morgens in der 1,4-Millionen-Einwohnerstadt Porto Alegre im Süden Brasiliens. Gemeinsam mit vier Kollegen war Radde in das Haus eines gesuchten Mörders eingestiegen - 21 weitere Polizisten hatten ihnen von außen Rückendeckung gegeben. Den Mann fanden sie in seinem Schlafzimmer. Seine Pistole, die er bei der Ankunft der Polizei kurzerhand aus dem Fenster geworfen hatte, entdeckten sie wenig später im Hinterhof.
Für Radde war das Routine - der 39-Jährige arbeitet für eine Spezialeinheit, die sich mit Mordfällen beschäftigt. Glock-Pistolen sind jene Waffen, die er derzeit am häufigsten konfisziert. "Eine Glock ist ein Statussymbol. Wer es sich leisten kann, kauft eine Glock", sagt er. Sie kostet rund dreimal mehr als das brasilianische Äquivalent.
Trotzdem ist es heute in Brasilien viel einfacher, an eine Glock zu kommen, als