Nacht-Schicht
Während alle schlafen, kocht der Slow-Cooker einen afrikanischen Süßkartoffel-Erdnuss-Eintopf
Die Hälfte der Austrian-Airlines-Flieger überwintert die Pandemie am Boden. Dazu werden die Triebwerke abgedeckt (Foto: Christopher Mavrič)
Geldbörse, Kalender, Laptop und ein paar Bücher. Elisabeth Falkingers Rucksack war gepackt für den Alltag. Am Nachmittag des 5. Jänner 2021 legte die 32-Jährige ihren Bikini, etwas Verbandszeug und nötige Hygieneartikel dazu und fuhr zum Flughafen Wien-Schwechat. Wenn am Abend ein Direktflug in den Süden ging, schwor sie sich, würde sie einsteigen.
„Ich wollte der Wiener Tristesse entkommen“, sagt Falkinger, die als Künstlerin und Gärtnerin arbeitet. „Ich habe Inspiration gebraucht“, sie wollte weg.
Damit ist sie nicht allein. Die Pandemie drückt auf die Gemüter. Man mag sich an Masken, Abstand und Händewaschen gewöhnt haben, doch es fehlt an Fluchtrouten. Der Exzess der Partys – verboten. Das Versinken in Konzertmusik – unmöglich. Der Flug in die Ferne – schwierig.