Neue Platten
Pop
Julius: No One Will Survive
Mit Ottensheim in Oberösterreich verbindet man Noise und Improvisation aus dem Kulturverein KomA. Die Jungen aber müssen eigene Wege gehen. Julius Sigl legt mit 21 ein Album vor, das ihn für ganz große Popbühnen empfiehlt. Er hat genau das streaming-und radiotaugliche Zeug, das so viele gerne hätten. Vor allem sein Talent für eingängige Hooks ist erstaunlich. Auch die Produktion von Tobias Wöhrer aus der Mühlviertler Metropole Sarleinsbach hat Format. So jemand sollte zum Song Contest fahren. (OTon)
SF
Gary Lucas: The Essential Gary Lucas
Der US-Gitarrist und Songwriter Gary Lucas (Jg. 1952) bewegt sich im weiten Feld zwischen Artrock, Americana und Experimentierfreude; zweckdienliche Zurückhaltung hat er ebenso im Repertoire wie Virtuosität. Seine Karriere begann an der Seite des Rock-Abenteurers Captain Beefheart, später spielte Lucas mit dem jungen Jeff Buckley. Die vorliegende Werkschau versammelt 36 Stücke aus vier Jahrzehnten, diverse Kooperationen inklusive. Die Grundstimmung ist trotz gelegentlicher Lust am Gedaddel entspannt. (Knitting Factory)
GS
Jazz
The Warriors of the Wonderful Sound: Soundpath
Das Auftragswerk des afroamerikanischen Pianisten und Komponisten Muhal Richard Abrams (1930-2017), einer Schlüsselfigur des Free Jazz, wurde kurz nach dessen Tod unter dem Dirigat von Marty Ehrlich noch einmal eingespielt. In kompakten 40 Minuten wechselt das 17-köpfige Männerensemble zwischen Bigbanddisziplin und lebhaften Kleingruppenscharmützeln mit Solospots sowie sprödpoetischer Kammermusik und Hard Driving Jazz -und hinterlässt dennoch einen organischen Eindruck. (Clean Feed)
KN