"Vom Stockbett gefallen"
Schläge, Erpressung, Vergewaltigung. Wie viel Schutz bietet der Staat seinen Häftlingen? Erstmals hat eine Studie die Gewalt in Österreichs Gefängnissen erfasst
Ein früheres Kloster im Kremser Stadtteil Stein ist heute die größte Strafvollzugsanstalt Österreichs (Foto: Heribert Corn)
Dann haben sie den Armen so verdroschen, dass sein ganzes Gesicht gewackelt hat."
Eineinhalb Stunden wird Bojan für seine Geschichte brauchen. Es klingt wie im Film, wenn er von der härtesten Zeit seines Lebens erzählt.
So schlimm werde es nicht, habe er bei seiner Festnahme gedacht. Bojan hatte Casinoschulden durch einen Großbetrug beglichen und kam, wie viele Untersuchungshäftlinge, in das Gerichtliche Gefangenenhaus Josefstadt beim Wiener Landesgericht.
Er habe eine Sechserzelle bezogen, die eigentlich für vier Häftlinge ausgelegt sei. Als er die Hakenkreuztattoos seines Kollegen gesehen habe, sei es noch ungemütlicher geworden. Denn Bojan stammt nicht aus Österreich (und heißt eigentlich nicht Bojan).
Er würde so vieles anders machen, wenn er noch einmal reinkäme, sagt Bojan: Zuerst würde er die Mitinsassen in seinem Akt blättern lassen, damit sie sehen, dass er Frauen und Kindern nichts angetan hat.
Dann würde er mit Zigaretten um das Vertrauen des "Zellenvaters" (der am