Wiens oberster Gurgler
Michael Havel war Herzchirurg und will nun mit der Initiative Alles gurgelt die Stadt vor dem Coronavirus sicher machen

Foto: Heribert Corn
Vergangenen Herbst hat sich Michael Havel geärgert. Als Mitbegründer und Chef von Lifebrain, dem größten Anbieter von Labortests in Italien, wusste er genau, was Corona-Tests nach der sensitiven PCR-Methode kosten. "Dass sich da Leute aus der Laborszene in der Pandemie eine goldene Nase verdienen, hat mich einfach gestört", sagt der frühere AKH-Arzt, der mittlerweile Unternehmer ist.
Nun ist Geldverdienen auch Havel nicht fremd. Seine Laborkette in Italien setzt pro Jahr 300 Millionen Euro um. Aber 150 bis 180 Euro für einen PCR-Test, und das bei Materialkosten von zehn Euro, das sei einfach zu viel. Also habe er Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) angerufen. "Dem hab ich gesagt, ich kann ihm das größte Labor von Österreich in Wien hinstellen." Am 1. November war der Mietvertrag für zwei desolate Pflegepavillons auf der Baumgartner Höhe unterzeichnet. Nun steht dort eines der größten Testlabore der Welt.
Lifebrain ist Partner der "Alles gurgelt"-Aktion der Stadt