Der Mann, der Putins Killer jagt
Er deckt die Kriegsgräuel Russlands in der Ukraine und die Staatsverbrechen des Kremls auf. Jetzt muss Christo Grozev seine Wahlheimat Österreich verlassen, weil er selbst zum Ziel geworden ist
Hugo Portisch (Foto: ORF)
Hugo Portisch war mein ältester Freund in Österreich. Ich hatte ihn im Jänner 1957 in Warschau als Sonderberichterstatter des Kurier über die spannende Wahl in der Aufbruchsstimmung des reformkommunistischen Polens kennengelernt. Über die Vermittlung von Reformern hatte mich als für die Außenpolitik zuständiger Redakteur der neuen ungarischen Tageszeitung Esti Hírlap eine Warschauer Zeitung eingeladen. Während der aufregenden Tage in Warschau wurde im geknebelten Ungarn die Unterdrückung durch das von Moskau eingesetzte Kádár-Regime verschärft.
Auch die nächtlichen Gespräche mit Hugo haben mich in meiner Entschlossenheit bestärkt, in Österreich ein neues Leben in Freiheit anzufangen. Nach einer abenteuerlichen Reise führte einer der ersten Wege in Wien zu Hugo, damals stellvertretender Kurier-Chefredakteur. Ich verriet ihm, dass ich um politisches Asyl ansuchen möchte. Er warnte mich diskret vor den zu erwartenden Schwierigkeiten in meinem Beruf, war aber sofort