Gut
Robert Lewandowski
Kommentar Erinnerungspolitik
Am Freitag hisste das Bundeskanzleramt die israelische Flagge. Am Sonntag blieben die türkisen Regierungsmitglieder der Gedenkfeier im Konzentrationslager Mauthausen fern. Zwei Bilder, die das Wochenende dominierten und die gemeinsam haben, dass sie offenbaren, wie wenig die ÖVP aus der Geschichte gelernt hat.
Die weiße Flagge mit dem blauen Davidstern kann man als Solidaritätsbekundung mit Israel interpretieren. Oder als Zeichen, dass Sebastian Kurz dem rechten israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu die Stange hält. Zweiteres scheint wahrscheinlicher, denn wäre Kurz tatsächlich etwas an Solidarität, und somit an einem Ende des Nahostkonflikts gelegen, gäbe es versöhnlichere, dezentere Gesten.
Doch die Aktion schafft mächtige Bilder, die polarisieren und provozieren und wohl auch davon ablenken, dass Bundeskanzler Sebastian Kurz gerade selbst Probleme hat. Da wäre nämlich ein Ermittlungsverfahren wegen Korruptionsvorwürfen.
Und die Sache mit Mauthausen? Auch hier unterliegt