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Signal und der große Whatsapp-Exodus

ANNA GOLDENBERG
Medien, FALTER 20/21 vom 19.05.2021

Foto: Dimitri Karastelev | Unsplash

Mit rund 3,82 Millionen Usern ist Whatsapp aktuell der beliebteste Messenger-Dienst in Österreich. Es könnte sein, dass sich das bald ändert. Mit 15. Mai aktualisierte Whatsapp nämlich seine Nutzungsbedingungen, und wer diese nicht akzeptiert, darf die App künftig nicht mehr benutzen. Wobei noch nicht klar ist, wann Whatsapp - das dies erstmals im Februar ankündigte und dann vertagte - damit Ernst machen wird.

Langfristig will Facebook, das Whatsapp 2014 erworben hat, mit der App Geld verdienen, weshalb es die Nutzungsbedingungen dahingehend ändert, dass Metadaten, also die Information, wann wer mit wem kommuniziert, aber nicht die Inhalte der Nachrichten, an Facebook weitergegeben und für Werbezwecke verwendet werden dürfen. In der EU ist das aufgrund der Datenschutzgrundverordnung allerdings verboten. Die Aufregung hat dafür gesorgt, dass andere Messaging-Dienste an Beliebtheit gewannen. Allein im Jänner dieses Jahres wurde Signal 50 Millionen Mal heruntergeladen und erreicht ein Wachstum von 5000 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Signal gehört der US-amerikanischen Signal Foundation, einer Non-Profit-Organisation, die 2018 unter anderem vom Whatsapp-Mitbegründer Brian Acton ins Leben gerufen wurde. Signal gilt aktuell als der Messenger-Dienst, der zugleich sicher und nutzerfreundlich ist - unter anderem, weil er mittlerweile fast exakt die gleichen Funktionen wie Whatsapp hat. Genauso wie Whatsapp verfügt er zudem über Ende-zu-EndeVerschlüsselung, was bedeutet, dass nur Sender und Empfänger die Nachricht lesen können. Signal ist zudem Open Source, womit nachvollziehbar ist, wie die App gebaut wurde. Ein großer Unterschied zu Facebook, das lieber geheim hält, wie es arbeitet.

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