Allein gegen die türkise Familie
Die Juristin und Neos-Abgeordnete Stephanie Krisper avanciert im Ibiza-U-Ausschuss zum Feindbild der Kanzlerpartei ÖVP. Über das ungewöhnliche Leben einer Frau, die Sebastian Kurz angezeigt hat

Foto: Heribert Corn
Parkbank mit Weckerl?“ Es ist ein sonniger Wiener Frühlingstag, endlich sind die Cafés wieder geöffnet, man kann sich an echte Kaffeehaustische setzen und richtigen Kaffee aus richtigen Espressotassen trinken. Aber Stephanie Krisper ist das im Stress irgendwie entgangen. Sie will sich auf einer Parkbank treffen. Mit Weckerl.
Es wird dann doch der Burggarten, die Terrasse vom Café des Palmenhauses. „Aber bitte nicht da drüben hinsetzen“, sagt sie, „da sitzt dieser Lobbyist, der einen Novomatic-Kronzeugen unter Druck setzen wollte.“
Krisper lässt sich in einen bunten Kaffeehaussessel fallen. Die Leute ringsum wirken gelöst, wegen der wiedergewonnenen Freiheiten. Sie aber sieht gar nicht entspannt aus, im Gegenteil, immer wieder drückt sie die Augen zu, so als hätte sie zwei Tage nicht geschlafen. Erschöpft wirkt sie, richtig erschöpft. Sie wirft sich eine Kopfwehtablette ein.