„Mich hat niemand aufgehalten“
Barbara Frischmuth wird 80. Ein Gespräch über Femizide und Cancel Culture, Bauwut und Chalet-Dörfer sowie Hannes Androsch und Dietrich Mateschitz

Foto: Heribert Corn
Vom Altausseer See führt eine kleine Straße ein paar hundert Meter hinauf zu dem Haus, in dem Barbara Frischmuth lebt. Dieser Abstand ist wichtig. Durch die erhöhte Lage hat die Autorin, die am 5. Juli ihren 80. Geburtstag feiert, ihre Ruhe vom touristischen Trubel, Verkehr und Baulärm. Und sie hat ihren Garten, der inzwischen ebenso bekannt ist wie ihr breites erzählerisches Werk, das 1968 mit „Die Klosterschule“ seinen Anfang nahm.
Falter: Frau Frischmuth, schön haben Sie es hier. Oder trügt die Idylle?
Barbara Frischmuth: Hier oben bin ich zum Glück geschützt. Mein Garten macht mir natürlich Freude. Aber das Leben am Land ist überhaupt nicht idyllisch. Besonders die Bauwut bereitet mir Sorgen. Österreich liegt da an der Spitze.