Mit dieser Zutat läuft das Werkel: Schinkenfleckerln vom Spanferkel

Foto: Archiv
Schinkenfleckerln? Im Ernst? Was qualifiziert das österreichische Standardgericht zum Hauptdarsteller der Basic-Folge 470?
Nun. Manchmal entdeckt man die Küchenklassiker eben neu, etwa, weil man eine Zutat gefunden hat, die einen aufs Neue und nachhaltig überzeugt.
Im Fall der Schinkenfleckerln ist das logischerweise der Schinken. Welchen nehmen? Den Beinschinken, aufgeschnittenen und abgepackten aus dem Supermarkt?
Oder besser Speck, damit es würziger schmeckt? Oder beides abgemischt?
Diese Fragen erübrigen sich, seitdem ich über den Krustenbraten vom Spanferkel vom Familienbetrieb "da' Waldviertler" gestolpert bin.
Die Familie Kocourek aus Gars am Kamp produziert seit dem Jahr 2000 Fleisch- und Wurstspezialiäten aus dem namensgebenden niederösterreichischen Landesteil. Allerdings nach einem Brand in ihrer Fleischerei gemeinsam mit dem Weinviertler Fleischer Hofmann in Hollabrunn.
Ihr Spanferkelbraten kommt recht handlich daher, etwa ein halbes Kilo schwer. Man kann ihn in so dicke Scheiben schneiden, wie man will, und dann würfeln oder stifteln.
Wir braten die Schinkenstückchen in der Pfanne scharf an, sehr scharf, damit köstliche Röstaromen entstehen. Dann gießen wir mit Schlagobers
auf, lassen die Sauce etwas einkochen, würzen mit Salz und Pfeffer aus der Mühle, rühren die gekochten Fleckerln unter - fertig. Mehr braucht es nicht.
Wer es cremiger mag, kann einen Teil Sauerrahm unterrühren (zu zwei Teilen Schlagobers). Und ein wenig Schnittlauch drüberstreuen, das bringt die sommerliche Note. Apropos: Es schmeckt auch lauwarm oder kalt.
B T
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