Der Kronzeuge

Ein Spitzenmann aus dem Wirtschaftsministerium schmeißt hin. Inkompetenz, Postenschacher, Beraterhörigkeit: Warum René Siegl am System Schramböck verzweifelte

Eva Konzett
Politik, FALTER 29/21 vom 21.07.2021

Foto: Heribert Corn

René Siegl nimmt am Vormittag des 30. Juni die Blumenzeichnung seiner Töchter von der Wand. Er packt ein paar letzte Dokumente in die Aktentasche, richtet einmal noch ein Abschiedswort an die Sekretärin, schüttelt die Hände der Mitarbeiter. 24 Jahre lang hat Siegl in diesem zweiten Stock eines Bürogebäudes am Ring gearbeitet, hat von hier aus die Austrian Business Agency (ABA) als Geschäftsführer geleitet, die im Auftrag der Republik ausländische Unternehmen nach Österreich holt. Rechtlich gesehen ist die ABA eine 100-prozentige Tochter des Wirtschaftsministeriums, formal ist sie unabhängig. Zumindest war sie das. René Siegl gibt den Laptop und den Schlüssel ab, geht auf die Straße, atmet auf. Wo die Zeichnung der Töchter hing, bleibt ein heller Fleck zurück.

Der Geschäftsführer René Siegl hat sein Büro in der ABA von sich aus verlassen. Freiwillig gegangen ist der Spitzenmann nicht. Eigentlich hätte er noch zwei Jahre machen wollen, bis zum 40-jährigen Jubiläum der

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