"Dürfen wir Sie gleich live schalten?"

In zwei Stunden haben wir es mit einer Fake-Meldung in die Schlagzeilen geschafft. Das ist ein Problem

FRITZ JERGITSCH
Medien, FALTER 38/21 vom 22.09.2021

Es gibt Chancen, die bieten sich einem im Leben eines Satirikers nur einmal. Greift man nicht sofort zu, zerfließt die Gelegenheit wie Schokolade auf der Zunge und hinterlässt das restliche Leben lang einen bitter-wehmütigen Nachgeschmack. Einen solchen Moment erlebte ich am vergangenen Dienstagvormittag.

Anruf von einer unbekannten Nummer, ich hebe ab, eine aufgeregte Stimme meldet sich. "Hallo, hier ist Niki Fellner. Spreche ich mit Max Hagen, dem Sprecher vom Team Stronach? Ja? Sehr gut. Dürfen wir Sie gleich live schalten auf oe24.tv und Sie zur Kandidatur von Stronach als Bundespräsident interviewen?"

Ich bin aber nicht Max Hagen, sondern Fritz Jergitsch, und wenige Minuten zuvor verschickten wir ein Aviso-E-Mail an alle Onlinemedien mit der Nachricht, dass Frank Stronach einen Antritt als Bundespräsident 2022 plant - inklusive Link zur Website auf der von uns gekauften Originaldomain, teamstronach.at. Nun bin ich also live auf einem der bekanntesten Live-News-Sender Österreichs.

ANZEIGE
  862 Wörter       4 Minuten

Sie haben bereits ein FALTER-Abo?


Sie nutzen bereits unsere FALTER-App?
Klicken Sie hier, um diesen Artikel in der App zu öffnen.

Jetzt abonnieren und sofort weiterlesen!

Jetzt abonnieren und sofort weiterlesen!

Print + Digital

  • FALTER sofort online lesen
  • Wöchentliche Print-Ausgabe im Postfach
  • FALTER als E-Paper
  • FALTER-App für iOS/Android
  • Rabatt für Studierende
Jetzt abonnieren

1 Monat Digital

  • FALTER sofort online lesen
  • FALTER als E-Paper
  • FALTER-App für iOS/Android
Jetzt abonnieren

Digital

  • FALTER sofort online lesen
  • FALTER als E-Paper
  • FALTER-App für iOS/Android
  • Rabatt für Studierende
Jetzt abonnieren
Diese Artikel könnten Sie auch interessieren:

Alle Medien-Artikel finden Sie in unserem Archiv.

12 Wochen FALTER um 2,50 € pro Ausgabe
Kritischer und unabhängiger Journalismus kostet Geld. Unterstützen Sie uns mit einem Abonnement!