„Der Blick ist fantastisch"
Vor 30 Jahren flog Franz Viehböck als erster Österreicher ins All und wurde dort zum Umweltschützer. Ein Gespräch über die Erde

Das Foto „Earthrise“ wurde 1968 bei der Apollo-8-Mission aufgenommen und gilt als prägend für die Umweltbewegung (Foto: Gemeinfrei/NASA/Bill Anders)
Am 2. Oktober 1991 hob Franz Viehböck von Kasachstan in den Weltraum ab, um in der sowjetischen Raumstation MIR wissenschaftliche Tests durchzuführen. Die Mission "AustroMir" war ein historisches Ereignis für Österreich, das auch im Haus der Geschichte in der Wiener Hofburg gewürdigt wird. Dort erzählt der ehemalige Weltraumfahrer in einem Audiobeitrag, er sei während seiner knapp acht Tage im All zum Umweltschützer geworden.
Mittlerweile ist der damalige Kosmonaut Vorstandschef der Berndorf AG im niederösterreichischen Industrieviertel. Der Falter trifft ihn in seinem Büro, das voll ist mit Bildern von seiner Weltraummission vor 30 Jahren.
Falter: Herr Viehböck, Sie haben als einziger Österreicher die Erde vom All aus gesehen. Was hat Sie da oben am meisten überrascht?
Franz Viehböck: Zunächst einmal, wie blau die Erde ist. Man weiß zwar, dass drei Viertel der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt sind, aber das ist auf Landkarten immer verfälscht dargestellt, weil dort die Landmassen