Plakative Rückzieher

Plötzlich wollen Großstädte ihre Innenstädte werbefrei machen. Ist das die Rettung vor dem Konsumismus oder das Ende der Metropole, wie wir sie kennen?

BIRGIT WITTSTOCK
Stadtleben, FALTER 39/21 vom 29.09.2021

Definiere "Großstadt". Laut Duden sind es mehr als 100.000 Einwohner und ein "pulsierendes Leben", die das Kaff zu einem Ort von Welt adeln. Das Gedränge, der Lärm, das Licht - sie sind also in die Definition geschrieben.

Kaum etwas repräsentiert das Großstadtfeeling so sehr wie Schriftzüge, Logos und Werbeschilder, die nachts Plätze und Straßenzüge beleuchten. Ein gutes Jahrhundert lang galten der Piccadilly Circus in London und der Times Square in New York als Wiege der urbanen Zivilisation, ihr Werbe-Billboard-Dschungel als Zeichen moderner Stadtkultur und ihr buntes Reklame-Bling-Bling als Festival der Freiheit.

Doch die Galore-Ära läuft aus. Wache Bürger nehmen Straßenwerbung heute nicht mehr als unterhaltsames Spektakel und Spiel mit Provokation wahr. Verzicht ist der neue Hedonismus.

Wer gegen den Klimawandel kämpft, feiert nicht den maßlosen Konsum und empfindet erleuchtete Nächte als Lichtsmog. Wer Feminismus lebt, den törnt Werbeplakat-Sexismus ab, wer eine faire

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  613 Wörter       3 Minuten

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