Lingens Außenblick
Ein Polit-Schauspieler tritt zur Seite
Sebastian Kurz wurde die Sache leichtgemacht. Auch den nicht gekauften Medien ist nicht eingefallen, dem angeblichen Versagen der Regierung Kern/Mitterlehner Daten entgegenzuhalten
Sebastian Kurz hätte Schauspieler werden sollen. So wie er die Rede vortrug, mit der er seinen Schritt zur Seite begründete, näherte sie sich Grillparzers Ode an Österreich. Seit dem Tag, da er begonnen habe, sich politisch zu engagieren, habe er versucht, "meinen Beitrag für Österreich" zu leisten, und das Glück gehabt, "diesem wunderschönen Land als Bundeskanzler zu dienen". Nun sei er, wie andere Große vor ihm, mit falschen Vorwürfen konfrontiert, doch stark im Wissen um seine Unschuld und gestärkt durch das Vertrauen so vieler, die hinter ihm stünden. Doch weil die Unschuldsvermutung für ihn nicht gelte und sich die Grünen gegen ihn entschieden hätten, mache er Platz - "denn mein Land ist mir wichtiger als meine Person". Und am Rande: Leider seien die falschen Vorwürfe gegen ihn mit Chats vermengt, in denen er "in der Hitze des Gefechtes" manches gesagt habe, das er heute "definitiv nicht mehr so sagte" - doch selbst er sei ein Mensch.
Was für ein Mensch, kann man einmal