Vergesst das Strafrecht!
Kein Richter muss mehr feststellen, dass Sebastian Kurz zum Kanzler ungeeignet ist. Die entscheidenden Vorwürfe sind alle schon geklärt
Unter einer dichten Wolke aus Scheinargumenten hat Sebastian Kurz am Sonntag nicht seinen Rücktritt und auch sonst nichts erklärt.
Vom Verantwortungsbewusstsein ergriffen war seine Rolle, die Botschaft verderblich: "Mein Land ist mir wichtiger als meine Person."
Sebastian Kurz' Chatnachrichten verbergen dieses Lebensmantra gekonnt, wenn er im Jahr 2016 gegen 1,2 wichtige Extramilliarden für die Kinderbetreuung lobbyiert, damit bloß kein gutes Lichtlein auf die große Koalition von Christian Kern und Reinhold Mitterlehner fallen möge.
Die vage Idee, dass die Nation doch über ihm stehen könnte, dürfte Sebastian Kurz eher überfallsartig übermannt haben. Gerade noch hatte er tagelang alle ÖVP-Landeshauptleute, Bünde und Minister das exakte Gegenteil verlautbaren lassen: dass ohne die Person Sebastian Kurz keine Republik zu machen sei.
Doch nun müsse er das Land vor einer schändlichen Vier-Parteien-Regierung beschützen, in der der unberührbare FPÖ-Obmann Herbert Kickl mitrede. Unerwähnt,