Die Bodenschwingungen verraten uns: Der Lockdown, am 22. November erst verhängt, wirkt nicht recht. Zuhause bleiben die Menschen jedenfalls nicht. Die Wetterwarte ZAMG berichtet am 26. November von einem nur „schwachen Rückgang der Bodenvibration“. Die Erdbebenmessgeräte registrieren von Menschen verursachte Bodenschwingungen, in Wien lagen diese in den vergangenen Tagen nur fünf Prozent unter den Werten der Vorwochen. In den Bundesländern ist es ähnlich. Die Zahlen, sie fallen nicht unter 10.000 Neuinfektionen. Pro Tag.
1,2 Millionen behördlich registrierte Infektionen mit dem Sars-CoV-2-Erreger meldet das Gesundheitsministerium zu Wochenbeginn, die letzten 400.000 verzeichnet allein der November. Eine magere Impfrate von 65 Prozent kann sich dem Virus nicht entgegenstellen. Krebsoperationen werden wegen der hohen Auslastung der Intensivbetten durch Covid-Patienten verschoben, in Salzburg rät der oberste Krankenhausmanager den Menschen von Risikosportarten ab. Seit Montag ist außerdem amtlich: Die neue Virusmutation Omikron ist in Österreich angekommen. Sie weist deutliche Veränderungen am Spike-Protein auf, jenem Eiweißstachel, mit dem das Coronavirus die menschliche Zelle „knackt“.
Der Lockdown als Notbremse, eine Impfpflicht als künftiger Wellenbrecher, das hat die Politik beschlossen. Ab Februar soll im Land eine allgemeine Impfpflicht gelten. Die Zahl der Erststiche ging nach der Ankündigung zurück.