Hört den Impfskeptikern besser zu!
Wer die Pandemie besiegen will, muss die Zögerlichen und Ängstlichen erreichen. Und das geht nur mit Mut zur Uneindeutigkeit
Eine Szene bei der Anti-Corona-Demo vom 20. November in der Wiener Innenstadt (Foto: Andrea Stoiser)
Sollte der Lockdown bis Weihnachten vorbei und Familienbesuche wieder möglich sein, dann wird er sicher am Esstisch sitzen, der eine Onkel, der noch nicht impfen gegangen ist und verdruckst fragt, ob das Ganze auch wirklich sicher ist - und zugleich Angst hat, wegen dieser Frage sogleich zur "Plandemie-Fraktion" gezählt zu werden. Die Impfskeptiker, sie sind nicht nur irgendwelche fremden Nazis und Narren, Hippies und Heimchen von der Demo in der Wiener Innenstadt - das sind die Leute, mit denen wir unter dem Weihnachtsbaum sitzen werden.
Das Ausländerthema war ein Lercherl gegen die Covid-19-Krise - sie ist die Mutter aller gesellschaftlichen Spaltungen. Aber eben nicht nur, weil die Impfskeptiker so sind, wie sie sind, aufgehusst und verbohrt. Sondern auch, weil die glühenden Impfbefürworter so sind, wie sie sind, aggressiv und obergescheit. Dazwischen ist noch die Gruppe der Zögerlichen - laut dem Austria Corona Panel Project ist es knapp ein Zehntel. Ihr Verhalten entscheidet über