URBANISMUS-KOLUMNE
Stadtrand
Yo-Yo, Hula-Hoop, Tamagotchi: Was wird das Lockdown-Hobby 2022?
Eines muss man den Wienern und Wienerinnen lassen: Egal, wie hart der Lockdown, wie strikt die Maßnahmen, wie katastrophal die Aussichten - einen kreativen Zeitvertreib haben sie noch immer gefunden. Rückblick auf die schönsten gesellschaftlichen Ablenkungsmanöver:
Alles begann auf vier kleinen Rollen. Es wuselte auf der Donauinsel, als sich Gelangweilte im Frühling 2020 wieder oder erstmals die Rollschuhe auf die Füße schnallten.
Sie schafften es fast, die sportliche Schwester (Inline-Skates: schnittiger, mit drei Rollen, manchmal gemeingefährlich, wenn die Retro-Rollgerät-Benützer mit Stecken zum Anschupfen unterwegs sind und so Radfahrern in die Quere kommen) zu überholen. Und dann gab es noch Flunkyball, die Studentenverbindung unter den Freizeitbeschäftigungen. 2021 flog ein neuer Spaßapparat auf die Bühne. Selbst im bitterkalten Dezember ist der Himmel über den Steinhofgründen von Lenkdrachen gesäumt. Manche könnte man mit Segeln eines Kitesurfers verwechseln, wenn sie mit gefühlten 100 Stundenkilometern den Luftraum einnehmen.
Bleibt die logische Frage zum Jahreswechsel: Welcher wird der Trend des neuen Jahres? Aerobic, Yo-Yo, Hula-Hoop?
Ich hoffe auf die Rückkehr des Wuzlers. Die Tischtennistische der Parks sind ohnehin von profihaften Amateuren besetzt, ein zweiter Kasten wäre kein Fehler. Und für den langen Winter plädiere ich für die Auferstehung des Tamagotchi. Mögen die Kücken mit uns sein!