Ein Stich für die Zukunft
Wie die mRNA-Technologie die Impfstoffe revolutioniert. Nicht nur für die nächste Covid-Pandemie
Illustration: Oliver Hofmann
Die erste Impfung gegen Sars-CoV-2 stand, als die meisten Menschen noch nie etwas von einem Coronavirus gehört hatten. Am 11. Jänner 2020 hatten chinesische Forscher die genetische Sequenz des in Wuhan grassierenden Virus publiziert. 48 Stunden später veröffentlichten Forscher des US-Biotechnologieunternehmens Moderna ein Impfstoffrezept dagegen: auf Basis der mRNA-Technologie.
mRNA-Technologie, das war damals eine Nische. Zwei Pandemiejahre später ist es eine pharmazeutische Schlüsseltechnologie. Nicht nur im Kampf gegen das Coronavirus. Mit mRNA-Wirkstoffen wollen Forscher künftig auch Krebs behandeln, Impfstoffe gegen Malaria und Influenza entwickeln. Moderna arbeitet in klinischen Frühphasen an einem Mittel gegen Aids.
Die mRNA-Technologie ist nicht neu. Schon 1978 experimentierte die junge Biochemikerin Katalin Karikó im ungarischen Szeged am Einsatz von Boten-RNA oder Messenger-RNA (mRNA) für medizinische Zwecke. Die Idee dahinter ist, dem Körper den Bauplan zu spritzen,