"Es herrscht eine Kultur der Angst"
Die britische Philosophin Kathleen Stock sieht sich als Feministin. Ihre Polemik gegen die Auswüchse der LGBTQ-Bewegung machen sie zum Feindbild des linken Milieus. Ein Gespräch über akademische Freiheit

Foto: Justin Griffiths Williams
Wann ist eine Frau eine Frau? Diese Frage treibt derzeit den Feminismus um. Die Philosophin Kathleen Stock beharrt auf einer biologischen Definition der Geschlechter. Im Oktober 2021 kündigte sie ihre Stelle an der Universität Sussex. Studierende hatten seit geraumer Zeit gegen sie protestiert.
Sie sei keineswegs transphob, kontert Stock im Gespräch. Sie bestehe nur darauf, dass es biologische Unterschiede zwischen Männern und Frauen gebe, die auch juristische Konsequenzen hätten und nicht durch eine Selbstidentifikation der einzelnen Personen zu umgehen seien.
Die 49-Jährige lebt mit ihrer derzeit hochschwangeren Frau und zwei Söhnen in England, wird aber im Sommer einen Kurs an der University of Austin in Texas unterrichten. Die gerade in der Gründungsphase befindliche Universität versammelt Vortragende, die sich in ihrer Meinungsfreiheit eingeschränkt fühlen.
Falter: Nach 18 Jahren als Philosophie-Professorin an der Universität Sussex kündigten Sie im Herbst Ihren Job. Warum