Bande" ist ein schillerndes Wort. Es kann die sozialen Bande meinen, die wir zu anderen knüpfen, Bande des Vertrauens, der Loyalität, was im Wesentlichen positiv konnotiert ist. Oder eben auch "Bande" als Gang, als kriminellen Zusammenschluss von Betrügern, Verbrechern, Straßenschlägern. Nicht ganz unähnlich ist es mit dem englischen Begriff racket, mit dem der Tennisschläger genauso gemeint sein kann wie die verschworene Clique mit klarer Hierarchie, mit Anführern und Komplizenschaft, wie man es aus der organisierten Kriminalität kennt. Der deutsche Industriekaufmann, Politikwissenschaftler und Gewerkschaftsspitzenfunktionär Kai Lindemann hat die signifikanten Veränderungen im politisch-ökonomischen Komplex der vergangenen 30 Jahre unter Zuhilfenahme dieses Begriffs analysiert: "Die Politik der Rackets" heißt das Buch, es will eine Theorie zur "Praxis der herrschenden Klassen" liefern. Den Begriff hat er sich bei Theodor W. Adorno und Max Horkheimer geliehen, die in ihrer