Humorbefreit durch die Nacht
Drei Stunden Düsternis: The Batman ist ein bedrückender, dabei auch schrecklich aktueller Film

Catwoman (Zo Kravitz) und The Batman (Robert Pattinson) in dem beschaulichsten Moment des Films (Foto: Warner Bros / Jonathan Olley & © DC Comics)
Unter den Superhelden gilt Batman seit jeher als Grübler. Diesmal wird er konsequent "The Batman" genannt, was eventuell auch das Publikum des gleichnamigen Films ins Grübeln bringen kann. Alle bisherigen Batmen, sagt dieser Titel, sind zum Vergessen, aber diese Woche nun kommt er ins Kino: Der Batman - und mit ihm der längste und düsterste Batman-Film, den es je gab.
Vorbei sind die Zeiten, als es - BIFF! BANG! POW! - wie in einem Comic-Heft für Kinder zuging. Matt Reeves, als Regisseur auf postapokalyptische Stoffe ("Planet der Affen") und Horrorfilme abonniert, schrieb hier auch am Drehbuch mit und lässt Gotham City in einem Sumpf von Korruption beinah untergehen.
Die dramaturgische Klammer bilden zwei politische Attentate. Gleich zu Beginn wird der amtierende Bürgermeister der Stadt brutal ermordet, zum Finale setzt eine Schar bewaffneter Vigilanten zum Angriff auf seine Nachfolgerin an. Sollte die Filmproduktion, wie einst der emigrierte Kinotheoretiker Siegfried Kracauer argumentierte,