Kalter Krieg
Der Freund im Kreml entpuppt sich als Kriegstreiber. Was jetzt tun mit seinem ganzen Gas? Und was, wenn er es abdreht?
Die österreichische Zukunft steht schon im Gesetz festgeschrieben. Zumindest in einem Szenario. Das Energielenkungsgesetz regelt, wer in Krisenfällen "feste und flüssige Energieträger, Elektrizität sowie Erdgas" als Erster bekommt. Die Bevölkerung oder die Industrie, und wenn ja, zu welchen Teilen. Die Bürger bekommen den Vorrang. Immerhin.
Das hat sicher politische Gründe. Es ist auch technisch nicht anders machbar: Wenn wenig Druck in den Gasleitungen ist, kann die Industrie damit nichts anfangen, die Haushalte aber schon.
Wenig Druck kommt in die Leitungen, wenn am anderen Ende nichts mehr eingespeist wird. Auf so eine Situation zielt das Gesetz ab. Sie war bis zum 24. Februar, Mittwoch vergangener Woche, undenkbar. Jener Tag, an dem der russische Präsident Wladimir Putin die Ukraine überfiel.
80 Prozent des österreichischen Erdgases kommen aus dem Jamal-Feld in der sibirischen Steppe, stammen aus Russland. Langfristige Lieferverträge regeln die Mengen bis ins Jahr 2040. Eigentlich.