Krieg und Kalkül
Mit harschen Wirtschaftssanktionen antworten die EU und die USA auf Russlands Einmarsch in der Ukraine. Was bringen sie?
Stellen Sie sich vor, Sie haben Ihre Kriegskasse gut aufgefüllt. Und dann beim Nachbarn abgestellt. So ergeht es Russland. Rund zwei Drittel der 630 Milliarden Dollar an Währungs- und Goldreserven liegen im Ausland.
Und die sind jetzt eingefroren. Die EU hat sich Anfang der Woche auf Wirtschaftssanktionen nie dagewesenen Ausmaßes geeinigt und diese mit den USA akkordiert. Selbst die Schweiz trägt die Strafmaßnahmen mit. Russische Banken werden - mit Ausnahmen - vom internationalen Zahlungsinformationsdienst Swift gekappt und damit vom globalen Finanzverkehr ausgeschlossen. Die Banken dürfen nicht mehr mit Dollar oder Euro handeln. Das Auslandsvermögen der russischen Zentralbank Bank Rossii - das ist der schärfste Schritt - wird eingefroren. Damit kann die Bank vor allem die eigene Währung nicht mehr stützen. Der Rubel wertete zu Wochenbeginn stark ab. Auch die persönlichen Konten von Präsident Wladimir Putin und Außenminister Sergej Lawrow sind geschlossen. "Das sind die stärksten