Vom Weltkrieg bis zum Klimawandel
Der Österreichische Kabarettpreis geht heuer an Marina Lacković als Malarina und an Berni Wagner. Beide verarbeiten sie schwierige Themen zu großartiger Satire

Marina Lacković und Berni Wagner (Fotos: Heribert Corn)
Marina Lacković hat sich einen "Krampus" angezogen. So nennt sie den weiten, bräunlichen Kunstpelzmantel, der an einem sonnigen Wintertag im Park von Schönbrunn dann doch ein bisschen zu warm ist. Sie trägt ihn, um ihrer Kunstfigur Malarina Genüge zu tun. Und Malarina liebt auffällige Outfits. Doch heute trägt sie den Mantel nur fürs Foto. Der Falter trifft nicht die Kunstfigur zum Gespräch, sondern die Künstlerin.
Die gebürtige Serbin wurde Ende Jänner mit dem Österreichischen Kabarettpreis als beste Newcomerin ausgezeichnet. In ihrem ersten Soloprogramm "Serben sterben langsam" gibt sie als Malarina, einer nationalistisch eingestellten Serbin, die in Wien lebt, eine Lehrstunde über serbisch-österreichische Geschichte: vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs bis zu Ibiza. Sie thematisiert die Ermordung zehntausender Serben während des Zweiten Weltkriegs im kroatischen Konzentrationslager Jasenovac wie auch den Genozid in Srebrenica. Ganz besonders betrauert Malarina das Verschwinden