Dolm
Wolfgang Sobotka ist ein vielbeschäftigter Mann. Seine Hauptbeschäftigung besteht darin, in Fettnäpfe zu treten, was er stets damit zu krönen pflegt, dass er sich den Fettnapf danach noch über den Kopf stülpt, indem er Medien zu erklären versucht, was er gerade getan hat. Sein neuester Fettnapf stand in Indien. Mit einer Delegation von Parlamentarierinnen besuchte er das indische Unterhaus und ein Regionalparlament, naturgemäß auf Einladung eines Mitglieds der regierenden BJP. Diese hindunationalistische, man kann sagen hindufaschistische, Partei des Premiers Narendra Modi agiert nicht nur extrem populistisch, sie heizt im Sinn der Überlegenheit der "geborenen Hindus" (Modi) gewalttätige Übergriffe gegen Muslime und ethnische Minderheiten an. Modi fraternisierte mit Trump und fand kein Wort der Kritik an Putins Überfall auf die Ukraine. Sobotka, der dazu in Indien kein Wort fand, betätigte sich nach der Rückkehr wortreich als Modi-Versteher und bezeichnete Kritik am Extrempopulisten Modi in einem Kurier-Interview als "Populismuskeule". Wer nimmt dem Mann seinen Fettnapf-Bespringzwang? Wer erlöst Österreich endlich von der Sobotkakeule?