Der Mann, der Putins Killer jagt
Er deckt die Kriegsgräuel Russlands in der Ukraine und die Staatsverbrechen des Kremls auf. Jetzt muss Christo Grozev seine Wahlheimat Österreich verlassen, weil er selbst zum Ziel geworden ist
Screenshot: Twitter
Endlich eine gute Nachricht aus Butscha. In dem Vorort von Kiew fanden ukrainische Soldaten einen Hund, der von den Eigentümern auf der Flucht zurückgelassen worden war. Die Bilder der Szene hellten die Finsternis auf.
Russische Soldaten hatten in Butscha Massaker an Zivilisten verübt, die Fotos der auf den Straßen liegenden Leichen gingen um die Welt. Die Tierstory brachte ein wenig Hoffnung und ging wenige Tage später weiter, dann nämlich, als der Hund seinen Herrn wiederfand. Wieder waren Kameras zugegen und dokumentierten das Freudengeheul. Nur Steine blieben hart.
Der Krieg in der Ukraine wird auch über Bilder ausgetragen. Es geht darum, die eigene Seite heldenhaft und den Gegner schwach dastehen zu lassen. Die Medien in Kiew versorgen das Publikum mit Material, soziale Medien liefern News im Sekundentakt. Auffällig häufig tauchen im Netz Bilder von Haustieren auf. Welche Funktion hat dieses scheinbare nebensächliche Genre? Und inwiefern sind Tierszenen Teil einer breiteren Debatte über die Ethik von Bildern?