Aseptische Perfidie am Central Park
Die Historienserie "Gilded Age" erzählt vergnüglich von der feinen Gesellschaft der New Yorker Gründerzeit
Foto: Daliah Spiegel
Matteo Haitzmann scheint ein höflicher Mensch zu sein. Entsprechend peinlich ist dem längst in Wien heimischen Salzburger Musiker, dass er auf den Interviewtermin vergessen hat. Mit dem Rad kommt er angehetzt, seine Entschuldigung zählt aber: Er packt gerade für einen Umzug nach Berlin, an der dortigen Universität der Künste will der 31-Jährige seinen Master im Fach "Solo/Dance/Authorship" machen.
Tanz? Ja, stimmt schon. Haitzmann spielt als studierter Jazz- und Barockgeiger zwar in diversen Ensembles, dem 13-köpfigen Jazz-Flohzirkus Little Rosies Kindergarten etwa oder dem Quintett Alma, das sich traditioneller österreichischer Musik zeitgenössisch nähert. Aber er pflegt noch ein anderes Ausdrucksmittel: Performance und Tanz.
Sein nun als aufwändig gestaltete CD vorliegendes erstes Soloprogramm "Those We Lost" eint beide künstlerischen Bereiche. Inspiriert durch einen Bildband, würdigt Haitzmann in ausschließlich mit Streichern unterlegten und bei aller Zurückhaltung doch