Schulkinder statt Karriere
Mo Elsadany landete als Sohn ägyptischer Migranten in der Hauptschule, schaffte es dann auf die Universität. Doch anstatt Manager zu werden, kehrte er als Lehrer an seine alte Schule zurück. Warum?
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Die Nachricht erreicht die Eltern am 12. Mai um 11.41 Uhr via Whatsapp. Sie kommt nicht von der Kindergartenleitung, auch nicht von der zuständigen Behörde, sondern von den Elternvertretern. "Wir sehen es als unsere Verantwortung, nachstehende Fakten weiterzugeben", heißt es da. Und dann: "Eine Gruppe von Eltern wurde gestern Abend zu einem Elternabend organisiert eingeladen. Dort wurden sehr traurige und auch schockierende Informationen bekanntgegeben."
Es gehe um ein laufendes Strafverfahren wegen schweren sexuellen Missbrauchs in einem Penzinger Kindergarten, "Mädchen/Buben unterschiedl. Alters sind lt. Verein betroffen". Wer die Nachricht erhält, hat ein Kind in dieser Institution. In einer der beiden Kleinkindgruppen für Ein- bis Dreijährige.
Was die Eltern nicht wissen: Die Vorfälle liegen teils 13 Monate zurück.
Ein Kindergarten im 14. Wiener Bezirk: Rund 170 Kinder kommen werktags in das erst 2015 fertiggestellte Gebäude, zwei Geschoße, viel Glas und ein großer Garten.