Vom Birkenstock zum Stahlhelm
Einst wollten die Grünen das Bundesheer abschaffen und verstanden sich als ökologisch bewegte Pazifismuspartei. Dann marschierte Putin in die Ukraine ein. Was jetzt?
Das österreichische Militär weiß genau, was es in der Zeitenwende braucht. Auf knapp 20 Seiten analysieren die heimischen Bundesheer-Strategen, wie massiv sich die Bedrohungslage gewendet hat, wie Österreich sicherheitspolitisch in den kommenden zehn Jahren darauf reagieren soll, welche Soldaten, Ausrüstung und Waffen dafür benötigt werden und wie sich das mit der von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) angekündigten Erhöhung von 1,5 Prozent des Heeresbudgets ausgehen könnte. Das vertrauliche Papier, in das der Falter Einsicht nehmen konnte, trägt den Namen "Grundlagenplanung 2032+", wurde Anfang April in der Grundsatzabteilung des Verteidigungsministeriums erstellt und liegt der Regierung und dem Bundespräsidenten - immerhin Oberbefehlshaber des österreichischen Bundesheers - seit Wochen vor.
Die Aussichten sind mehr als düster. Die Konfrontation Russland-EU steht nun klar im Zentrum des "adaptierten Risikobildes", hinzu kommen Bedrohungen durch eine separatistische